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Die letzten Dinosaurier der Wiener Börse
7000 Tage ATX und kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Ein kurzer Blick auf das, was geschah.
 
Alle Jahre wieder. So ergeht es Semperit-Chef Rainer Zellner mit seiner Zugehörigkeit zum österreichischen Leitindex ATX.
Der gestrige Komitee-Bescheid bringt Semperit wieder in den ATX, herausgespült wird Palfinger. Womit wir wieder den Stand der Dinge von Februar 2000 sehen.
Doch gibt es überhaupt einen Wert, der sich seit 7000 Tagen im ATX hält? Ähnlich dem Hamburger SV, der seit Gründung der deutschen Fussball Bundesliga als einziger Verein durchgehend vertreten ist. Und ja, es gibt sogar drei davon: OMV, Verbund und Wienerberger.

Der Rest?

Die AUA ist nun Teil der Lufthansa; Die Creditanstalt wanderte über Bank Austria und HVB schlussendlich zur UniCredit; Constantia Industrieholding spaltete sich in Constantia Verpackungen (jetzt Packaging) und die Constantia Iso-Holding, auch die Packaging als letzter "Überlebender" wird gerade übernommen - und damit wohl in absehbarer Zeit von der Börse genommen; die Erste Allgemeine Versicherung wurde italienisch (Generali); EVN wurde immer illiquider und ist mittlerweile ein Rein-Raus-ATXler; Jungbunzlauer von der Familie Kahane schnell wieder von der Börse genommen (Emissionskurs 38.500 Schilling!); die Länderbank teilte über den Umweg Z(entralsparkasse) das Schicksal der CA; Leykam wurde von Sappi geschluckt; Lenzing illiquider; Radex-Heraklith und Veitscher Magnesit transformierten sich in mehreren Schritten zur heutigen RHI; Steyr-Daimler-Puch wurde aufgespalten, ein Teil landete bei Frank Stronachs Magna, MAN schnitt sich auch ein Scheibchen ab und ein paar MBOs gingen sich bei dem Mischkonzern auch noch aus; Strabag kam, ging und kam dann wieder an die Börse und - last but not least - Universale gehört heute zur Salzburger Alpine-Mayreder Bau.

Zufall oder nicht, aber der ATX wurde mit 17 Werten zum Leben erweckt.
Diese wiesen damals eine Marktkapitalisierung von fast exakt 100 Milliarden Schilling (á 13,7603 Euro) auf - lanciert wurde der ATX mit 1000 Punkten.
Der ATX Five hätte sich damals übrigens aus OMV, Wienerberger, EA-Generali, Universale-Bau und Creditanstalt (in richtiger Reihenfolge) zusammengesetzt.
Die ATX-Liste des Jahres 2000 erinnert dann an die bald platzende New Economy-Blase: Libro schlitterte in den Konkurs - Cybertron (klopfte beim ATX an) folgte.
Und die Austria Mikro Systeme hat sich mittlerweile als austriamicrosystems in die Schweiz zurückgezogen ...

aus der Sondernummer zu 7000 Tage ATX - mehr unter
http://www.boerse-express.com/express/express-03032010.pdf
03.03.2010 15:41 aus www.boerse-express.com  


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